Money for nothing – Vereinnahmung negativer Zinsen am kurzen Ende

Das Zinsniveau lässt bekanntlich für die Anleger zu wünschen übrig. Für diejenigen aber, die Liquiditätsbedarf haben bzw. den Freibetrag über den Tiering-Faktor nicht gänzlich ausschöpfen, bieten sich zumindest im Geldmarkt Chancen zur Ertragsoptimierung. Die umfangreichen Handelskontakte unseres Wertpapierhandels machen es möglich. Mit etwas zeitlichem Vorlauf ist die Einräumung einer Kreditlinie bei einem unserer Handelspartner denkbar einfach. Hierdurch ist die Basis für die Inanspruchnahme einer kurzfristigen Tages- bzw. Termingeldaufnahme gelegt. Die Inanspruchnahme dieser Kreditlinie sorgt nicht nur für die Generierung eines zusätzlichen Ertrages in Form der vereinnahmten Negativzinsen von zum Beispiel bis -0,39% für Overnightgeld, sondern macht Sie nebenbei in Ihren Refinanzierungsentscheidungen auch flexibler. Neben der Bundesbank und unserer genossenschaftlichen Zentralbank stehen somit weitere Kontakte zur Verfügung, die wir im Bedarfsfall in Anspruch nehmen könnten. Stichwort: Liquiditätssteuerung ! Hierbei könnte dann der jeweils beste Anbieter ausgewählt werden.

Eine weitere interessante Variante in diesem Zusammenhang ist die Geldaufnahme bei einem der deutschen Bundesländer. Zurzeit lassen sich hier Zinssätze von ca. -0,43% bis -0,46% für Overnight- Aufnahmen erzielen. Auch die Bundesländer stehen vor der Herausforderung, Überschussliquidität temporär aber kurzfristig verfügbar anlegen zu müssen. In einer Zeit, in der sich die Bankenlandschaft am liebsten mit den höchst attraktiven Langfristtendern der Bundesbank mit Liquidität versorgt, suchen Kämmerer und Verantwortliche aus den Finanzministerien unter großen Bemühungen nach einem sicheren Hort der Anlage.

Die Pleite der Greensill Bank hat in diesem Zusammenhang eindrucksvoll gezeigt, dass auch staatliche Einlagen nicht von einer Pleite verschont bleiben. Die Ländergelder werden daher täglich unter Einschaltung vertrauensvoller Adressen vermittelt. Auch der Handel der KC Risk AG beteiligt sich an diesem Prozess und lässt interessierten Banken auf täglicher Basis das jeweilige Angebot in komprimierter Form zukommen. Die Bank entscheidet über den Liquiditätsbedarf, sendet uns eine kurze Mail mit Volumen und gewünschter Laufzeit und unser Handel führt die Transaktion aus. Ein denkbar einfacher Prozess, der die Partizipation am negativen Zinsniveau sicherstellt und dabei absolut MaRisk konform abgebildet werden kann. Einige unserer Banken profitieren von diesem Modell bereits seit längerem und haben ausschließlich positive Erfahrungen gemacht.

Autor: Ursula Kerschbaum – Handel KC Risk AG (ursula.kerschbaum@kcrisk.de; 0911-235556-62)