Handlungsbedarf in allen Bereichen

Das anhaltende Negativzinsumfeld führt zu Belastungen in allen Teilbereichen der Zinsspanne. Es ergeben sich diverse Handlungsimpulse – einerseits um den Ergebnisverfall zu begegnen – anderseits um auch die „Chancen“ der aktuellen Zinsstruktur zu ergreifen.

Die gegenwärtige Zinssituation führt zu einer Belastung der Zinsspanne über alle Komponenten hinweg.

  • Der Konditionsbeitrag Passiv erodiert bereits seit Jahren und im Zuge des gegenwärtig noch meist gültigen „Nullzins-Floors“ sind Kundeneinlagen ein echtes „Draufzahlgeschäft“ geworden. Gegenmaßnahmen – wie beispielsweise in unserer „Negativzinskonferenz“ thematisiert – sind dringend geboten, um dem Ertragsverfall entgegenzutreten.
  • Auf der Aktivseite können die Margen hingegen vergleichsweise stabil gehalten werden, auch wenn der Konkurrenzdruck natürlich belastet. Ein „neues“ Ertragsrisiko stellen hierbei allerdings negative Einstandssätze dar, welche als Kalkulationsgrundlage den GuV-Ertrag schmälern würden, da Teile der Marge verrechnet werden. Anpassungen in der Kalkulation und / oder im Margenanspruch sind deshalb empfehlenswert.
  • Zu guter Letzt gerät auch der Strukturbeitrag seit Ende 2018 sukzessive unter Druck. Hier besteht allerdings zumindest die Möglichkeit, aus der Not eine Tugend zu machen: Fristentransformation ist gegenwärtig so unattraktiv „wie noch nie“ – im logischen Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass derzeit das Zinsänderungsrisiko sehr kostengünstig abzusichern ist. Je nach Steuerungssituation besteht somit die Chance, Potential in der Risikotragfähigkeit zu schaffen, welches für zukünftiges Wachstum oder Maßnahmen auf spannenderem Niveau genutzt werden kann.